Den Monsterjungen überraschen...
Das war unser Plan. Er hatte keine Ahnung, dass wir ihn in seiner neuen Heimat besuchen werden. Schon morgens losgefahren, haben wir wie immer, wenn er ein Spiel hat, über Whatsapp Kontakt gehalten. So bleibt er einfach mal absolut ahnungslos. Nur ein Stau hielt uns etwas auf der Autobahn auf.
Aber nicht lange und wir waren in der Hansestadt gelandet. Berlin liegt zum Glück nur knappe 230 km oder so entfernt. Also cirka 2 Stunden Fahrt, nicht länger, als wenn man mal durch die Stadt fährt, um ans andere Ende zu kommen und genügend Baustellen auf der Strecke liegen. Unsere erste Anlaufstelle war eine Pizzeria, die wir schon kannten und die wir außerordentlich gut finden. Die Pizzen haben die Größe eines Wagenrades.
Aber das Meer mussten wir auch noch kurz besuchen, bevor wir ins Stadion fuhren, um den Monsterjungen zu überraschen. Strahlend blauer Himmel, lud eigentlich zum Baden ein. Der Strand in Warnemünde, sieht so verlockend aus, dass ich mich wirklich zusammenreißen musste. Der Monstermann stellte sein Auto aber so gekonnt ab, dass wir wirklich nur einen kurzen Blick werfen konnten, bevor man ihm, (Gott sei Dank nicht!) das Auto abschleppt.
Hätten wir doch bloß mehr Zeit gehabt. Aber vielleicht dann am Abend. Vielleicht können wir uns noch eine nette Unterkunft suchen und einige Tage an der See bleiben. Selbst die freundliche Möwe auf dem Strandkorb, wollte uns den Weg in eine Pension zeigen. Später, kommen wir bestimmt zurück...
Das Monstermädchen hatte die hübsche Idee, ihrem Bruder eine Überraschung zu bereiten, indem wir uns passende T-Shirts drucken ließen. Die 47 ist dem Monsterjungen seine Spielernummer. Die schleppt er nun schon seit 4 Vereinen mit sich. Und fordert sie bei jedem neuen Verein ein. Für uns ist es damit einfach, ihn auf dem Spielfeld wieder zu finden.
Eine langjährige Freundin der Monsterkinder hat uns beleitet, um den Monsterjungen zu überraschen. Seit Kindergartenzeiten kennen sich unsere Nachwuchskünstler schon. Wie Geschwister kommen sie sich in manchen Momenten vor.
Jetzt aber los, ins Leichtathletikstadion nach Rostock, zu den
Rostock Griffins, sonst verpassen wir noch den Kickoff...
Die Cheerleader hüpften schon lustig vor sich hin, als unser Monsterjunge die Treppe ins Stadion herab lief. Ausstaffiert, mit einem guten Helm und einem Shoulderpad, das ihn noch ein wenig breiter wirken lässt, als er in Wirklichkeit ist.
Erst hatte er uns gar nicht gesehen. Gemächlich lief er die Treppe hinab. Und dann traf sein Blick auf seine Monsterschwester. Ähh, was macht die denn hier? Und dann, sah er die Freundin und seine dämlich grinsenden Eltern... Ich dachte noch, dass wir ihn nur nicht aus der Konzentration bringen. Aber, da musste ich mir wirklich keine Sorgen machen. Er war voll bei der Sache.
Ich hätte gerne den Platz des Fotografen, in der ersten Reihe gehabt. Aber noch näher, bin ich mit meiner Kamera nicht gekommen. Aber mein Objektiv hat mir ein wenig Nähe verschafft. Nach einigen Jahren Football, verstehe ich die Regeln wesentlich besser. Aber noch immer, lerne ich etwas dazu. Spannend, war das Spiel allemal.
Der Junge spielt in der Defense. Er muss zusehen, dass die gegnerische Mannschaft nicht mit dem Ball Yards macht. Also, nicht über die 10 Yards hinaus kommt. Denn dann, ist wieder die Mannschaft des Monsterjungen dran. Mein "Kleiner", tut alles, damit sie den Ball wieder bekommen und Punkte machen können. Leider, hat die Offense der Griffens zu wenige Punkte gemacht.
Mein Monster nimmt es auch mit den dicken O-Linern auf. Er schiebt sie mit einiger Kraft einfach über das Feld. Manchmal hebelt er die Gegner hoch. Ich weiß ehrlich nicht, wie er das macht. Nach dem Spiel, hat er jedenfalls eine Menge Blessuren. Diesmal ist ihm sogar einer der Gegner auf den Unterarm getreten, als er am Boden lag. Bestimmt ist es ein ordentlich dickes Hämatom geworden.
Nach dem Spiel haben wir unseren Kleinen noch in eine Burger-Bude in Rostock eingeladen. Hungrig war er schon immer, diesmal ist ihm ein XXL Burger mit 26 cm Durchmesser zum Opfer gefallen. Doppelt Fleisch und eine Menge anderer Leckereien dazu. Müde und satt, lieferten wir ihn dann zu Hause ab. Und traurig, mit etwas Heimweh, ließ er uns wieder ziehen. Aber gefreut, hat er sich sehr. Ganz bestimmt.
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