Tulpige Freitagsblumen
Freitagsblumen. In letzter Zeit etwas sporadisch, meine Freitagsblumen. Ich habe meine Termine nicht mehr unter Kontrolle. Ich habe zwar Blumen, aber mir fällt es schwer ständig zu schreiben. Das kennst du sicher auch.
Diese hübschen Franzosen, habe ich von einem Markt in Oldenburg mitgebracht. Auf unserer Heimreise aus Belgien, sind wir an Oldenburg vorbei gekommen und da ich noch nie dort war und wir gerade etwas Hüngerchen hatten, konnte ich meinen Kerl zu einer Bremsung veranlassen. Das ausgerechnet an diesem Tag Markt war, konnten wir nicht wissen. Ein hübsches Städtchen, dieses Oldenburg. Die Marktfrau versicherte mir, dass die Tulpen bestimmt noch eine lange Fahrt ohne Wasser aushalten würden
Und das taten sie dann auch. Erst spät am Abend kamen sie in die alte Bleikristallvase meiner Oma. Und da stehen sie immer noch. Sie sind noch ein paar Zentimeter gewachsen, wie das für Tulpen so üblich ist. Aber sie haben ihre Köpfe nicht zum Tisch geneigt.
Stadtgeschichten
Ich stehe in einem Brillenladen. Ich warte schon einige Minuten, der Verkäufer ist mit einem anderen Kunden beschäftigt. Leider gab es nur einen Verkäufer. Mir machte es nichts aus zu warten, denn ich hatte tatsächlich mal Zeit. Ich stand nun und beobachtete eine Frau Anfang 60, die sich aber nicht zu schade war, einen Minirock zu tragen. Ich meine einen echten Minirock, so knapp, dass man fast schon... Ach, lassen wir das. Die junge 60 Jährige (nicht, dass es in den falschen Hals kommt, sie passte!! nicht in diesen Rock. Es gibt knackige 60 Jährige, denen ich einen Minirock zugestehen kann!), mühte sich mit ihrer Mutter ab, sie in den Brillenladen zu bugsieren. Schließlich hatte sie die alte Dame, die drei Treppchen in den Laden geschoben und stand nun hinter mir. Irgendwie hab ich es mit den Vordränglern. "Ich setz mich dann mal dort hin!" ließ sich die Mutter hören und wackelte auf einen freien Stuhl bei dem Verkäufer nieder, der immer noch mit dem Kunden sprach, der schon als Erstes da war. Die Alte ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als der Verkäufer sie bat, an dem anderen Tisch Platz zu nehmen. "Ich höre doch sowieso nicht, deshalb sind wir doch da!" "Aber wir besprechen hier private Dinge, da können sie hier nicht sitzen bleiben." "Mutti versteht sie nicht!" "Können sie bitte ihre Mutter an den anderen Tisch bringen?" "Mutti versteht sie doch sowieso nicht!" Die Minirockfrau blieb eisern und stellte sich auch noch neben die Mutter. "Ähm, wir sind doch sowieso fertig?" fragte der Kunde und erhob sich. "Eigentlich brauche ich noch ein paar Daten von ihnen!" "Sehnse! Der is schon fertich... Mummelchen, dann kannst dich och hinsetzen. Watt die so Wichtiges zu quatschen hatten?" Der Kunde sah sich nach der Alten um und schüttelte nur seinen Kopf. "Ist ja auch nicht nett, dass die dich stehen lassen wollten", sagte die Tochter... ✰
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Labels: Flowerday, Stadtgeschichten, Tulpen
14 Kommentare:
herrlich rot, deine tulpen :-)
deine stadtgeschichte ist mal wieder so was von "ohneworte" ;-)
lg anja
Liebe Andrea,
die Oldenburger Tulpen sind wirklich fesch!
Du machst mich neugierig auf die Stadt:)
Ob die alte Dame vielleicht lieber den Hörgeräte-Laden hätte aufsuchen sollen?!
Ganz liebe Freitagsgrüße von
Kristin
Alter schützt vor Torheit nicht!!
Das mit dem Schreiben kann ich gerade unterstützen.
Die Tulpen sehen wircklich sehr schön aus mit der feinen marmorierung.
L G Pia
Hallo,
sehr schöne französische Tulpen sind das. Ich muss mir auch mal etwas der Jahreszeit passendes Grün besorgen! :-)
Deine Geschichte hat mich amüsiert. Sie zeigt wohl eher, dass die Tochter zwar nicht gucken kann (Minirock! *grins), aber die Mutter wohl eher zum Hörgeräteakustiker musste. Tja, das Hören und Sehen fällt vielen Leute schwer!
Auch ich mache an einer Freitag-Aktion mit, vielleicht möchtest du mal reinschauen.
Hier findest du meine Antworten:
http://sommerlese.blogspot.de/2017/03/heute-ist-es-wieder-zeit-fur-den.html
LG Sommerlese
was du immer so erlebst!! berlin halt, wa? deine langstieligen franzosen sind wunderschön, hier in der provinz kriegt man solche nicht mal auf dem markt!
liebe grüße
mano
Oje, liebe Andrea,
es gibt schon so Geschichten! Nee, Nee :-)
Aber deine Tulpen sind toll!
Ganz liebe Grüße
von der Urte
Dabei sind sie hübsch deine Tulpen in den Glasvasen und die eine sogar mit Kristall.
Auch ich bekomme meine Termine nicht mehr unter. Ich hätte nie gedacht, dass das Rentnerleben so sein kann nd dass da eine Welle auf mich zukommt. Meine Hilfe wird gebraucht, als Vertretung und als Oma,ehrlich ich weiß nicht, wo ich die Zeit hernehmen soll und jeder Tag ist sagen wir mal verbraucht. Nein, ich mache das ja gerne aber so hab ich mir das nicht vorgestellt. Nun ist sogar meine Demenzlehrgang in Gefahr, aber ich hoffe, dass bis dahin Jemand für den Enkel gefunden ist.
Ich mag den Enkel, aber es ist wirklich sehr anstrengend, mein Sohn war so nicht.
Oder ich weiß es nichtmehr.
Alles Liebe und Grüße eVa
Da hast Du ja sehr dauerhafte Tulpen bekommen, schön, dass sie durchgehalten haben.
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
da verschlägt es einem glatt die Sprache.
Mein jüngster Sohn (jetzt 15) sagte im Sommer zu mir: "Ich hasse alte Leute" Ich schaute ihn groß an, dann erzählte er: "Ich stand im Norma an der Kasse, da kam eine Oma mit Rollator angerast, fuhr mir von hinten in die Haken, schubste mich zur Seite und legte ihren Krempel vor meinen Einkäufen aus Band..."
Dann erzählte er weiter, dass die freundliche Kassiererin die alte Dame freundlich zurechtgewiesen hätte.
herzlich Margot
Schön sind deine Tulpen...die Vase mit einem Rindenstück zu dekorieren finde ich eine klasse Idee.
Ein nettes Wochenende wünsch ich dir,
viele Grüße Marita
Dein Tulpen finde ich entzückend. Einige Menschen in deinem Post eher weniger. Das Traurige ist ja, dass man ohne Manieren offenkundig ziemlich bequem durchs Leben kommt.
Liebe Grüße,
Sabrina
Liebe Andrea, ich habe dir gestern einen Kommentar geschrieben. Wo ist er? Hängt er noch irgendwo in Warteschleife? Liebe Grüße! Birgit
Liebe Birgit, ich habe erst heute deinen Kommentar gelesen. Gestern ist leider keiner angekommen :(
dann nochmal, was ich dir gestern schon sagen wollte ...
Deine langstieligen Tulpen sind toll und ich wünsche dir, dass sie noch lange aufrecht halten. Bei uns gab es gestern auf dem Markt auch französische Tulpen, das war bereits auf dem Marktstand eine Augenweide. Trotzdem habe ich keine mitgenommen. Ich war auf der Suche nach Frühjahrsblühern im Topf als Geschenk und bin bei der Riesenauswahl auch fündig geworden. Noch ein Tipp zu der Forsythia, die aus dem Garten verschwinden soll. Schneid noch ein paar Zweige, mach Stecklinge mit einer Länge von ca. 25 cm und steck diese einfach in die Erde. Sie werden austreiben und wurzeln und dann hast du kleine Pflanzen, die du an einen passenden Ort pflanzen kannst. Ich nehme oft Forsythiaäste zum anbinden von Pflanzen und diese Äste treiben dann immer aus und wurzeln. Forsythia kannst du sehr gut "bändigen", sie nimmt dir keinen Rückschnitt übel und treibt danach umso kräftiger wieder aus. Hab ein schönes Wochenende! Liebe Grüße! Birgit
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Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar nette Worte da lasst. Dann macht das Fotografieren, lesen und stricken nochmal so viel Spaß.
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