Dienstag, 14. Juni 2016

Den Blick auf die Dinge ändern

Alter St.Matthäus-Kirchhof

Ein Friedhof mit vielen Bekannten Menschen aus der Gründerzeit. Ich wollte schon längst einmal einen solchen Spaziergang über den Friedhof machen. Gelesen habe ich schon viel, von den Grabmälern und Mausoleen. Im Herbst ist es hier bestimmt ganz besonders schön. Wenn die Blätter sich verfärben und dem Auge eine Farbexplosion bescheren. Ich bin mit einer Freundin dorthin gefahren, um Bilder in Schwarzweiß zu machen.  Da bleibt Farbe wohl hintenan.


Wir wurden nicht enttäuscht. Die Mausoleen und Grabmäler sind wirklich schon sehr alt und wir haben auch noch mehr über diesen Kirchhof erfahren. In den Zeiten, als Hitler der Meinung war, unsere Stadt gigantisch zu machen, da war dieser Friedhof teilweise im Weg und einige Toten mussten nach Stahnsdorf umziehen. (Nicht mal im Tod hat man seine Ruhe in dieser Stadt.)


Viele Prominente sind auf diesem Friedhof zu finden. So zum Beispiel ein Gedenkstein für die Langenscheidts und Carl Bolle, der den mobilen Milchwagen erfand und auch Bimmelbolle genannt wurde, weil seine Milchverkäufer immer mit einer Bimmel auf sich aufmerksam machten. (Diesen Grabstein habe ich allerdings nicht gefunden.) Auch die Grimmbrüder haben hier ein stilles Plätzchen. Und noch viele mehr. Ich fand es wirklich sehr schön, über diesen Friedhof zu spazieren. 


Bei vielen Friedhöfen habe ich ein sehr bedrückendes Gefühl. Aber hier fühlte ich mich richtig wohl. Vielleicht lag es am Wetter oder daran, dass hier viele freundlich blickende Menschen unterwegs waren. Die Gräber schon so alt, vielleicht war das ein Grund. An einem Ende des Kirchhofs, fanden wir den Garten der Sternenkinder. Selbst da, hatte ich kein beklemmendes Gefühl. Die kleinen Gräber waren so liebevoll mit allerlei schönen Glitzerdingern und Spielzeug geschmückt. Mich hat nur erschreckt, wie viele es sind. 


Immer wieder grummelte der Himmel über uns. Wir mussten befürchten, in ein Gewitter zu kommen. Was mir zu spät eingefallen ist, es gibt auf diesem Kirchhof ein besonderes Café. Das finovo bietet hausgemachte Kuchen an und hat einen hübschen Hof, um Kaffee zu trinken. Das nächste Mal denke ich bestimmt daran. 


Wie immer, wenn ich in SchwarzWeiß fotografiere, frage ich mich, was diese Steine, Häuser und Bäume, schon so alles gesehen haben. Was sie wohl zu erzählen hätten. Frauke hat sich eine sehr hübsche Geschichte ausgedacht. Das musst du mal lesen...


Ich habe so viele Bilder gemacht. Mit Hilfe von Magda. habe ich auch wieder etwas über das Fotografieren dazu gelernt und bin wieder überrascht, welche schönen Effekte man mit der richtigen Einstellung hinbekommt. Ich werde weiter üben. Nur, wie ich SchwarzWeiße Bilder zum leuchten bringe, darüber muss ich mich noch schlau machen. 

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13 Kommentare:

Am/um 14. Juni 2016 um 18:03 , Blogger Magdalena meinte...

Ich bin begeistert. Die Fotos sind so schön. Ich finde auch, dass solche Friedhöfe eine ganz eigene Atmosphäre haben. Das kommt gut rüber.
LG
Magdalena

 
Am/um 14. Juni 2016 um 18:37 , Anonymous Anonym meinte...

Liebe Andrea,
in der Tat, im Herbst ist es auf den Friedhöfen besonders schön. Ich habe da auch schon mal davon berichtet und zwar gehe ich meist auf den Alten Friedhof nach Ludwigsburg, denn da ist viel Geschichte auch dabei.
Zeppelin und auch König Wilhelm II vom Württemberg ist dort mit der Familie beerdigt.
Ich will aber auch mal auf den Jüdischen Friedhof in Stuttgart auf der Prag gehen, aber erst im Herbst. Dort hat es ganz tolle Grabmale.

Wir waren mal am Grab der großen Anna Seghers, ich habe viele Bücher von ihr gelesen, sie liegt ja auf den Dorotheenstädtischen Friedhof. Wir waren damals sehr erstaunt, wie schlecht ihr Grab beschafften ist.
Aber auch ein sehr schöner Friedhof. Wie es heute ist, weiß ich natürlich nicht.

Auch deine Bilder sind toll geworden. Gefallen mir sehr gut, man findet immer wieder etwas Schönes und Neues.

Mit lieben Grüßen Eva

 
Am/um 14. Juni 2016 um 18:57 , Blogger jahreszeitenbriefe meinte...

Wunderbare Bilder, liebe Andrea, und ein guter Tipp mal dort hinzugehen. Und ein paar Bilder leuchten doch! Richtig schön sogar! Ich mag gern auf Friedhöfe gehen. Sie müssen nur Bäume haben, sonst erdrücken sie mich auch. Lieben Gruß Ghislana

 
Am/um 14. Juni 2016 um 20:53 , Blogger Birgitt meinte...

...so ein alter Friedhof, liebe Andrea,
eignet sich tatsächlich gut für schwarz-weiß...die Bilder mit Sonnenlicht leuchten doch schön,

liebe Grüße
Birgitt

 
Am/um 14. Juni 2016 um 22:44 , Blogger Houseno37.de meinte...

Liebe Andrea,
so ein alter friedhof ist genau der richtige Ort um SW Fotos zu machen.
Die Fotos sind dir auch sehr gut gelungen.
Liebe Grüße
Silke

 
Am/um 15. Juni 2016 um 05:54 , Blogger niwibo meinte...

Siehst Du, das ist ein Teil Berlins, den ich noch nicht kenne.
Ihn und das Café muss ich mir für den nächsten Besuch merken.
Wie man S/W Bilder zum Leuchten bringen kann? Keine Ahnung. Aber Du wirst es herausfinden, wetten?
Schönen Tag und lieben Gruß,
Nicole

 
Am/um 15. Juni 2016 um 07:53 , Blogger gretel meinte...

Schöne Bilder. Ich mag alte Friedhöfe. Diese sw-Blicke passen sehr gut. Das Auge kann sich irgendwie besser auf Formen konzentrieren, weil die Farben fehlen.
Liebe Grüße

 
Am/um 15. Juni 2016 um 11:04 , Anonymous Jaelle Katz meinte...

Zu den Friedhofsbildern passt das Grau und Schwarz-Weiß ganz hervorragend, sie wirken so schön melancholisch.
viele Grüße, Jaelle

 
Am/um 15. Juni 2016 um 11:38 , Blogger Astridka meinte...

Ich liebe Friedhöfe über alles! Wunderbare Enklaven in unserer hektischen Welt! Und ich bin sogar eine Anhängerin der alten Friedhofskultur.
Am liebsten möchte ich in einem historischen Grab auf Melaten liegen. ( Das kann man auch, indem man eine Patenschaft für einen historischen Grabstein übernimmt. ) Ich finde Friedwälder auch toll, aber nicht für mich. Ich brauch a schöne Leich, da bin ich Wienerin.
Also sollte ich mal wieder nach Berlin kommen - da habe ich noch keinen Friedhof besichtigt.
LG
Astrid

 
Am/um 16. Juni 2016 um 19:36 , Anonymous Ingrid meinte...

Sehr schöne stimmungsvolle Fotos. Ich habe auch keine Scheu, auf Friedhöfen spazieren zu gehen und vor allem: zu fotografieren. Ich habe allerdings festgestellt, dass nicht alle Friedhöfe die gleiche friedliche Atmosphäre haben. Manche sind bedrückend, andere nicht.
LG, Ingrid

 
Am/um 17. Juni 2016 um 09:50 , Blogger Elfenrosengarten meinte...

Wunderschön!
Eine tolle Stimmung so in schwarz-weiß.
Das passt sehr gut für diesen Ort.
Liebe Grüße Urte

 
Am/um 18. Juni 2016 um 23:00 , Blogger fim.works meinte...

Ooooooooooh, da möchte ich auch hin! Am liebsten mit dir. Ein wunderbarer Ort, dieser Friedhof. Und all die bekannten Namen dort - meine Fantasie schlägt Purzelbäume! Ein wunderbarer Post von einem wunderbaren Ort - hab Dank für's Mitnehmen! Und Erzählen.
Dafür, dass du auf dem Schlauch gestanden hast, ist doch etwas ganz tolles dabei herausgekommen.
Am Montag gibt's die nächste Kurzgeschichte, diesmal geht's nach ... ach, komm doch vorbei ;-)

Bei Julia sieht's übrigens bestens aus, ich kläre das am Montag!
Ich hab da ein Plätzchen für dich freigehalten in der Relaxecke in USA. Und ich bringe auch mal was zum Stricken mit!
Hast du den Deppen gefunden, der die Heinzelmännchen vertrieben hat?

Ich drück dich mal, ganz schön feste!
Liebe Grüße ... Frauke

 
Am/um 21. Juni 2016 um 13:29 , Blogger bergblumengarten meinte...

Jetzt hab ich gleich noch mal hier vorbei geschaut und wieder mal mobil mit schwarzem Hintergrund. Das wirkt besonders toll. Alte Friedhöfe finde ich sehr romantisch...nur bei den Kindern, da hätte ich heulend davor gestanden.
LG Sigrun

 

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Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar nette Worte da lasst. Dann macht das Fotografieren, lesen und stricken nochmal so viel Spaß.

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