Donnerstag, 18. Januar 2018

Meine Straße

Tell a Story 

Heute, geht es um meine Straße. Naja, meine ist sie zum Glück nicht. Ich wohne hier aber schon ziemlich lange. Als mein Monstermädchen ein halbes Jahr alt war, zogen wir hier her. In der alten Straße wären wir mit den Kindern nicht glücklich geworden.


Eine Straße, die einerseits direkt in die Innenstadt führt, und in der anderen Richtung direkt in den Wald. Man hat das Gefühl einer Vorstadt und kennt fast jeden Nachbarn vom Sehen. Allerdings haben die Monster es immer vermisst, mit Kindern aus der Umgebung spielen zu können. Denn die werden hier, vorzugsweise zur Schule, zum Ballett, Fußball und was sonst noch so auf dem Plan steht, gefahren. In all den Jahren, habe ich hier keine Kinder auch nur Ball spielen sehen.


Dafür gibt es eine Menge Hunde in allen Größen. Manchmal werden die Hinterlassenschaften auch entsorgt und selten tritt man in diese. 
Im Winter bleibt sogar der Schnee liegen und wird als allerletzes aus dieser Stadt entsorgt. Das war in schneereichen Wintern aber immer sehr schön, weil wir die Schlitten mit den Monstern mitten auf der Straße direkt in den Grunewald ziehen konnten. 

Im Sommer ist es unter den Bäumen immer einige Grad kühler, als mitten in der Stadt. Wenn der Rest der Berliner  am schmelzen ist, sitzen wir kühl.  

Die meisten Bäume, die hier stehen sind Amerikanische Eichen oder auch Roteichen. Im Herbst kannst du nur zusehen, dein Auto  hier nicht zu parken. Denn die Eicheln, die zu Haufen von den Ästen fallen, verwandeln sich auf dem Weg zur Erde zu gemeinen Geschossen, die tiefe Dellen in den Karossen hinterlassen. Einfach nicht empfehlenswert. Da sind baumfreie Parkplätze höchst begehrt und man kann die Nachbarn dabei beobachten, wie sie sich vorsichtig unter die Bäume stellen. 
Manchmal, kann man auch eine Rotte Wildschweine beobachten, wenn sie mit dem Nachwuchs auf der Suche nach den Leckereien durch die Straßen ziehen. Einmal, war die Freundin meines Monstermädchens bei uns zu Besuch. Sie war gerade auf dem Weg nach Hause, hatte das Gartentor schon offen stehen, als die Wildschweine samt Frischlinge durch die Straße auf das Mädchen zukamen. Du glaubst nicht, wie schnell ich unten war und das Tor wieder zuzog. Wir haben die Schweine lieber hinter dem Zaun beobachtet.


Auch der Fuchs ist ein häufiger Gast. Der springt allerdings elegant über den Zaun oder schiebt sich darunter hindurch. Vor Jahren sahen die Reinekes noch recht gerupft und zerfleddert aus. Inzwischen haben sie sich so an den Menschen gewöhnt,  dass sie hier einfach zu fressen finden, und so ihr Fell hübsch glänzt und sie viel stattlicher wirken. Hast du schon einmal einen Fuchs bellen (youTube) gehört? In mancher Nacht, saß l einer dieser Exemplare mitten auf unserer Straße und machte einen Lärm, dass man kein Auge zu bekam.


In unserer Straße stehen alte und sehr alte Häuser und Villen. Dazwischen tummeln sich auch modernere Gebäude, auf Grundstücken, die von wunderschönen alten Zäunen umgrenzt sind. Hier wurde Geschichte geschrieben, Opern und Operetten. Hier lebten Menschen, die all ihr Hab und Gut gegen eine Fahrkarte in die "Freiheit" tauschen mussten. Jedes Grundstück hätte etwas zu erzählen. Schade, dass sie so stumm daliegen.


In unserer Straße gibt es tatsächlich noch die alten Gaslaternen. Berlin will sie eigentlich loswerden. Aber einige Bürger lehnen sich dagegen auf. Ich mag die alten Gußeisernen. Als Kinder haben wir manchmal ordentlich dagegen getreten, damit der Funken überspringt und die Laterne anging. Schade, dass sie aus dem Berliner Stadtbild verschwinden werden.

Emma  hat für den Januar so wunderbare Tell a Story Themen gestellt. Da mache ich gerne mit. Den Post über meine Stadt habe ich leider verpasst...

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20 Kommentare:

Am/um 18. Januar 2018 um 23:06 , Blogger Astridka meinte...

So schön wohnst du also? Diese Zäune! Und die Gaslaternen kenne ich noch aus Bonn, da habe ich, als wir vom Dorf dorthin gezogen sind, gestaunt über den Mann, der die Dinger morgens ausmachte... Nur die Tiere des Waldes würden mich doch etwas irritieren.
LG
Astrid

 
Am/um 19. Januar 2018 um 06:31 , Blogger Varis meinte...

Es gibt viel interessantes über deine Straße zu erzählen. Schon krass, dass ihr wirklich Wildschwein- und Fuchsbesuch in der Stadt habt. Hier auf dem Land lassen sich keine Wildtiere in den Wohngebieten blicken.
LG, Varis

 
Am/um 19. Januar 2018 um 06:39 , Blogger niwibo meinte...

Solche Straßen mag ich liebe Andrea, erinnern sie mich doch an die Straße, in der meine Tante in Berlin gewohnt hat.
Wildschweine gibt es hier auch, allerdings noch nicht in unserer Straße. Aber ein paar Straßen weiter verwüsten sie regelmäßig den Friedhof.
Und einen Fuchs habe ich noch nicht bellen gehört.
Mir gefällt sie, Deine Straße, und ich würde gerne noch mehr über die einzelnen alten Häuser hören. Sowas finde ich immer furchtbar interessant.
Dir einen guten Start in den Tag, lieben Gruß
Nicole

 
Am/um 19. Januar 2018 um 07:38 , Blogger Jani meinte...

Das liest sich schön . Da wohnst du in einer schönen Ecke
Ich kann ja auch nicht klagen , aber bei mir zieht immer mehr
das Moderne ein und das verändert eine Straße enorm . Da
würd ich lieber durch deine spazieren . Und bei Euch stehen
noch die alten Gaslaternen . Oh , Neid . Selbst elektrisiert
erfreuen sie das Auge , als eine schnöde Laterne
Da muss man sich mit fallenden Baumfrüchten arrangieren .
Den Fuchs hab ich auch , manchmal ganz nah , wenn er
durch meinen Garten streift . Die Wildschweine sind hier
auch unterwegs , aber bisher hab ich sie noch nicht
gesichtet . Bloß gut , denn das muss ich nicht haben .
Hab einen schönen Tag . Ein gesundes und zufriedenes Jahr .
Herzlichst liebe Grüße von JANI

 
Am/um 19. Januar 2018 um 08:46 , Blogger Kunzfrau meinte...

Ein schöner Bericht über deine Straße. Und ja, du wohnst ganz wunderschön! Gerne sitze ich bei dir auf dem Balkon oder auch an deinem Esstisch!

Gruß Marion

 
Am/um 19. Januar 2018 um 09:13 , Blogger Emma meinte...

Andrea was für eine schöne Geschichte. Ich finde es klasse, wenn ich die durchlese, sehe ich den Fuchs, die Wildschweine und auch die Schlitten genau vor mir. Der Fuchs kommt hier übrigens auch zu Besuch bei uns sogar bis in den Garten. Und ab und zu auch Hasen. Gott sind die riesig was habe ich mich schon erschrocken.
Das mit den Kindern finde ich schon echt traurig, warum wird nur noch so wenig draussen gespielt. Ich meine im Garten ist es ja auch schön, aber wie cool war es denn mit allen Kindern auf der Straße zu spielen und dann von einem Haus zum anderen zu ziehen. Ich habe das als Kind sehr geliebt. Gab es doch bei jedem immer was anderes tolles zu hause. Ich danke Dir für deine Geschichte... liebst Emma

 
Am/um 19. Januar 2018 um 09:53 , Anonymous Pia meinte...

Du wohnst ja sehr privilegiert in der grossen Stadt wo ich leider noch gar nie war. So eine Baumallee ist doch etwas wunderbares. Da kann man die Jahreszeiten noch richtig erleben. Auch bei uns gab es eine Zeit da liess man besser keine Schuhe draussen stehen, weil dann am morgen sicher einer fehlte. Jetzt habe ich aber schon lange keinen Fuchs mehr gesehen und die Wildschweine möchte ich lieber auch nicht im Garten.
L G Pia

 
Am/um 19. Januar 2018 um 11:02 , Blogger Birgitt meinte...

...so schön wohnst du mitten in der Großstadt, liebe Andrea,
ich bin erstaunt, dass die Tiere des Waldes so weit in die Stadt kommen,

liebe Grüße Birgitt

 
Am/um 19. Januar 2018 um 11:51 , Blogger Die Zitronenfalterin meinte...

Wie schön, amerikanische Roteichen! Die Straße lässt gar nicht vermuten, dass sie so großstadtnah ist. Wir wohnen so nah am Wald, doch noch sind Fuchs und Wildschweine lieber auf der anderen Seite der Brücke über die Bundesstraße geblieben. Ihr Besuch würde mich aber nicht ängstigen, bei meiner Tochter springen Bären und Kojoten nachts ums Haus...
Um die alten Gaslaternen beneide ich euch!
Liebe Grüße
Andrea

 
Am/um 19. Januar 2018 um 17:27 , Anonymous Jutta K. meinte...

Es ist schon interessant, wie schön und informativ man nur "eine Straße" beschreiben kann.
Dir ist es gelungen.
Auch bei uns war schon mal ein Fuchs unterwegs, sogar ein Reh lief panisch durch.
Flüchteten sich jedoch sehr klug in das Naturschutzgebiet hinterm Haus.
Und ja, die alten Gaslaternen haben Stil !
Schönen Abend noch
Gottseidank ist ihnen nichts passiert !

 
Am/um 19. Januar 2018 um 17:29 , Blogger Jutta.K. meinte...

Da hupften doch 2 Zeilen durcheinander.
So ist es richtig:
Flüchteten sich jedoch sehr klug in das Naturschutzgebiet hinterm Haus.
Gottseidank ist ihnen nichts passiert !

 
Am/um 19. Januar 2018 um 17:48 , Blogger kleine blaue Welt meinte...

Liebe Andrea,
schön,daß du fast im Wald wohnst.
Wir eigentlich auch und weit zur Stadtmitte haben wir es ebenfalls nicht.
Wildschweine sieht man hier allerdings noch nicht und da habe ich auch Respekt vor!
Danke fürs Zeigen!
Ganz liebe Grüße von
Kristin

 
Am/um 19. Januar 2018 um 19:42 , Blogger Sabrina meinte...

Schön klingt sie, deine Straße. Ich habe das Gefühl, dass ich mich da auch wohlfühlen könnte. Die Straßenlaternen sind schön - und dass du gerne wüsstest, was die Grundstücke zu erzählen hätten, glaube ich nur zu gerne. Ich würde nämlich auch unheimlich gerne mit Gebäuden sprechen können und ihren Geschichten lauschen. Bei dir in der Straße kämen offenbar ziemlich traurige Erzählungen zum Vorschein, aber manchmal sind es gerade die, die gehört werden sollten, denke ich.

Liebe Grüße
Sabrina

 
Am/um 19. Januar 2018 um 21:59 , Blogger bergblumengarten meinte...

Du kannst wunderbar Geschichten erzählen....da könnte ich jetzt noch eine ganze Weile weiter lesen. Schön, wenn man sich in seinem Wohnumfeld wohl fühlt....das ist viel Wert. Dass Kinder überall hin gefahren werden, ist leider nicht nur in der Großstadt so....auch hier wird das Nachbarsmädchen täglich gefahren obwohl alles Zone 30 ist, Fußwege und Ampeln da sind und das ganze max. 10 min. Weg ist.
LG Sigrun

 
Am/um 19. Januar 2018 um 23:08 , Blogger Betty meinte...

Eine wunderschöne, ruhige sowie zentrale Wohnlage. Ich bin immer gerne bei dir.
Bis neulich Betty

 
Am/um 20. Januar 2018 um 02:14 , Blogger Rumpelkammer meinte...

da wohnst du in einer schönen alten Straße
ja.. ich glaube schon.. die alten Häuser hätten etwas zu erzählen ..
nun ja.. auf der Straße zu spielen stelle ich mir dort nicht gerade ideal vor
aber es gibt doch sicher auch Gärten..
aber leider gibt es auch immer weniger Kinder
und selbst di Kleinen haben schon volles Programm :(

liebe Grüße
Rosi

 
Am/um 21. Januar 2018 um 07:56 , Blogger mano meinte...

mein kommentar ist grad verschwunden, ich probiers nochmal:
können wir bitte mal unsere straßen tauschen?? du wohnst ja wirklich wunderschön, diese alten zäune, die bäume (ich nehm sie auch mit eicheln!), die laternen... nur die wildschweinrotten kannst du dort lassen, ich hab nämlich angst vor denen. füchse bellen hier auch, da kannst du dich dann gleich heimisch fühlen.
also überleg es dir ;)!
herzliche grüße
mano

 
Am/um 21. Januar 2018 um 13:19 , Blogger Modewerkstatt Heike Tschänsch meinte...

Sehr schön, die Gegend hat Charme.
Die alten Bäume und Laternen hätten bestimmt viel zu erzählen, wenn sie könnten.
Liebe Grüße von Heike

 
Am/um 21. Januar 2018 um 17:16 , Blogger verfuchstundzugenäht meinte...

Gaslaternen? Die funktionieren?!?
Witzig, hab ich noch nie in "Echt" gesehen!

 
Am/um 21. Januar 2018 um 21:45 , Blogger Rosahenne meinte...

Vielen Dank für den wunderschönen Einblick in „deine“ Straße! Habe mit Interesse und Staunen über einige Besonderheiten gelesen!
Liebe Grüße
Ingrid

 

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Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar nette Worte da lasst. Dann macht das Fotografieren, lesen und stricken nochmal so viel Spaß.

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