Freitag, 7. Oktober 2016

Freitagsartischocke und Stadtgespräche

Auf meinem Wohnzimmertisch steht eine Artischocke. In leuchtendem Blaulila. Sie verlockt zum kraulen. Irgendwie erinnert sie mich an einen kleinen Igel. Oder an eine Seeanemone. Inzwischen weiß ich auch, dass die Artischocke zu den Disteln zählt. Und Disteln gehören eindeutig zu meinen Lieblingsblumen.


Ich habe mir sie nicht alleine gekauft, ich habe sie geschenkt bekommen. Und geschenkte Blumen sind gleich noch einmal so schön. Die Freundin, die mir die Blume geschenkt hat meinte, ich könnte das gute Stück trocknen. Einfach so in die Vase gestellt, ohne Wasser, soll ich sehr lange was von dem Distelding haben. Hast du das schon mal probiert?


Stadtgeschichten

Letztens im Supermarkt..."Heeerbeeert! Hast du das hier in den Einkaufskorb getan?" Ich gucke mich verwundert über das Geschrei um. Eine kleine, alte Frau, höchstens 1,50 Meter hoch, schiebt wutschnaubend ihren Einkaufswagen durch den Gang hinter mir her. "Heeerbeeert? Wo steckst´e denn schon wieder?" Sie scheint nicht glücklich zu sein, mit ihrem Herbert. Ein dürrer, älterer Mann steht ganz still vor den Konserven und scheint von irgendetwas hypnotisiert. "Kannste nicht mal antworten, wenn ich dich rufe?", steht die Alte vor dem hypnotisierten Herbert. Er dreht sich zu dem Schreihals um und guckt wie ein Reh.


Sie greift in den Wagen und hebt eine Flasche Champagner in die Luft. "Was willst du denn damit? Haben wir irgendwas zu feiern?", keift sie ihn an. Er glotzt sie  mit großen Augen an. Dann endlich, kommt ein bisschen Leben in das Gesicht des Reglosen. Er flattert ein wenig mit den Augen und bekommt ein kleines Schmunzeln ins Gesicht. "Haben wir nicht Hochzeitstag?" Jetzt scheint ihr die Luft weg zu bleiben...


... Kurz darauf steht plötzlich ein junger Mann vor den Beiden. Er entschuldigt sich mehrmals dafür, dass er seine Flasche in den falschen Wagen abgelegt hat. Er dachte, dass wäre Seiner. Als er eben zur Kasse ging, stellte er fest, dass der Champagner abhanden gekommen sei und da hat er die kleine Frau mit der Flasche in der Hand vor ihrem Mann stehen sehen und wusste sofort, dass das Seine sei...


Der Alte stand nun doch etwas bedröbbelt da. Sie guckte zwischen Alt und Jung hin und her, hielt schließlich dem Alten die Flasche hin und sagte zu dem Jungen: "Sie müssen sich irren, wir haben Hochzeitstag!"

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14 Kommentare:

Am/um 7. Oktober 2016 um 07:33 , Blogger Suza meinte...

Wunderschön deine Artischocke. So ein ungewöhnlicher Blumenschmuck. Gefällt mir sehr gut... die Farbe ist ein Traum.
Lg susa

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 08:08 , Anonymous Magda meinte...

Die Shopping Geschichte is der Knaller ����������

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 09:17 , Blogger katieshome1.blogspot.com meinte...

Ja, sieht wirklich nach Seeanemone aus und sie ist richtig hübsch...und die Geschichte ist was für's Herz - so schön :-)))
<3<3<3!!!
Lieber Gruß nach Berlin von Katja

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 09:35 , Anonymous Anonym meinte...

:-)) ja ja, man sagt nicht umsonst "klein und teufelhaftig" es ist was dran.

Aber ER hat ja gut reagiert. Ich habe Artischocken schon getrocknet. Leider aber sind sie dann nicht mehr so schön, auch in der Farbe nicht. Aber so sieht sie doch wunderschön aus.

Lieben GRuß Eva

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 10:38 , Blogger Winterkatze meinte...

Was für eine hübsche Geschichte - die beiden sind wohl nicht umsonst schon eine Weile zusammen. Manchmal steckt hinter einen gekeiften "Heeerbeeert" doch ein bisschen mehr. :)

Deine Artischocke ist wirklich hübsch. Kein Wunder, dass es dir da in den Fingern zuckt. Ich drücke die Daumen, dass es mit dem Trocknen gut klappt.

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 12:31 , Anonymous Pia meinte...

Genau solche Artischocken Pflanzen stehen bei mir auch. Die ersten sind auch schon getrocknet, und nur die Blätter sind nicht mehr so knackig, aber die Farbe und das stachelige ist noch schön.
Eigentlich habe ich auch Fotos gemacht, habe es aber nicht zu Helga geschafft.
Ich glaube der Heeerbeeert kann nur mit seinem Humor seine Frau aushalten!
L G Pia

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 14:53 , Blogger Kunzfrau meinte...

Ich muss eindeutig meine Einkaufsgegend ändern. Ich erlebe nie soclhe Geschichten :-(
Und nee, sowas mit diesem Distelding habe ich noch nie probiert. Ich glaube, ich mag die auch nicht wirklich!

Gruß Marion

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 15:28 , Blogger Die Schwalbe meinte...

Danke, liebe Andrea, für deine lustige Stadtgeschichte, hab darüber ganz schön geschmunzelt. Auch die blaue Distel gefällt mir sehr. :-)

Ganz liebe Grüße von der Gerda

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 17:29 , Blogger Flöckchenliebe meinte...

Wie nett, liebe Andrea! Du bist aber auch eine aufmerksame Beobachterin!
Auch Deine "Distel" finde ich sehr schön!
Liebe Grüsse
von der ANi

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 17:35 , Blogger Frau Zuckerrübchen meinte...

Nein wie süß! Die Geschichte, der Diestelpuschel aber auch irgendwie ;o)
Liebe Grüße
Jennifer

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 20:56 , Blogger Birgitt meinte...

...ein toller Hingucker, liebe Andrea,
deine Distel...und dein Stadtgespräch wieder sehr erfreulich,

liebe grüße Birgitt

 
Am/um 7. Oktober 2016 um 23:08 , Blogger sylvias-kleine-ideenwerkstatt.blogspot.com meinte...

Eine wirklich gute Geschichte. Die Blüte sieht interessant aus. Habe damit leider keine Erfahrung.
Herzlichen Gruß Sylvia

 
Am/um 8. Oktober 2016 um 07:36 , Blogger Nicole/Frau Frieda meinte...

Was für eine süße Geschichte, liebe Andrea! Der arme Herbert, dabei wäre es so eine wunderschöne Geste gewesen ;)) aber wer weiß, vielleicht hat sich ja auch der junge Mann vertan ;)) Deine Artischocke schaut sehr interessant aus, ich habe sie noch nie blühen gesehen ;)) Und lässt Du sie jetzt trocknen? Herzliche Grüße und ein feines Wochenende, Nicole

 
Am/um 8. Oktober 2016 um 21:04 , Blogger Emma meinte...

Liebe Andrea,
deine Artischockenblüte sieht sehr schön aus. Ich habe so eine Blüte getrocknet. Einfach ohne Wasser in die Vase gestellt. Die Blüte habe ich jetzt schon drei Jahre. Mittlerweile ist sie leider etwas verblasst. Über deine Stadtgeschichte musste ich herzhaft lachen. Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

 

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Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar nette Worte da lasst. Dann macht das Fotografieren, lesen und stricken nochmal so viel Spaß.

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